Nachhaltigkeit im kv

Allgemein

Transportsysteme sind eine der elementarsten Bestandteile der Logistik.  Die Charakteristiken logistischer Dienstleistungen werden immer dynamischer und es hängt von vielen Faktoren in der Lieferkette ab, einerseits die Kundennachfrage zu befriedigen, andererseits zufriedenstellende Gewinne zu erzielen. In diesem Bestreben ist Nachhaltigkeit zu einer wesentlichen Voraussetzung für langfristige Rentabilität geworden (El-Berishy et. Al., 2013).

 

“Der Mensch ist zugleich Geschöpf und Gestalter seiner Umwelt, die ihn physisch ernährt und ihm die Möglichkeit zu intellektuellem, moralischem, sozialem und geistigem Wachstum bietet.“ (Erklärung der Konferenz der Vereinten Nationen, 1972)

 

Transportsysteme sind eine der elementarsten Bestandteile der Logistik.  Die Charakteristiken logistischer Dienstleistungen werden immer dynamischer und es hängt von vielen Faktoren in der Lieferkette ab, einerseits die Kundennachfrage zu befriedigen, andererseits zufriedenstellende Gewinne zu erzielen. In diesem Bestreben ist Nachhaltigkeit zu einer wesentlichen Voraussetzung für langfristige Rentabilität geworden (El-Berishy et. Al., 2013).

Obwohl die meisten Definitionen der nachhaltigen Entwicklung auf der ökologischen Perspektive beruhen, brachte die Notwendigkeit solider Unternehmensführung am Markt die wirtschaftliche Perspektive hinein. Also die Grundsätze der Kostenminimierung und der Gewinnmaximierung. Ebenso wichtig wie die ersten beiden Perspektiven ist jedoch auch die Sensibilisierung für die eigene Verantwortung und dem Schaffen von Chancengleichheit für alle. Das derzeitige dynamische Umfeld zwingt die Logistikakteure dazu, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte als drei wichtige Säulen in Einklang zu bringen. Dies erfordert Instrumente, Maßnahmen und Verhaltensänderungen bei den Unternehmen.  

Für den Kombinierten Verkehr sind diese drei Säulen besonders interessant, da sie laut Tadic et al. (2019) die negativen Folgen des Güterverkehrs erheblich reduziert. Dabei handelt es sich um eine klimafreundliche Lösung, die alle drei Nachhaltigkeitssäulen integriert. Einerseits werden Energieeinsparungen durch eine effiziente Nutzung der Verkehrsträger ermöglicht. Aus wirtschaftlicher Perspektive wird Zeit gespart und die Kosten gesenkt und dadurch auch die Qualität der Dienstleistungen verbessert. Andererseits bietet sie auch die Chance positiv auf Menschen einzuwirken und damit die Gesellschaft auf lange Sicht zu verändern. Für Unternehmen kann eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie langfristig sehr rentabel sein. Eine Herausforderung ist es unterdessen die Anforderungen, Ziele und Bedürfnisse der verschiedenen Akteure des Kombinierten Verkehrs, die an der Wertschöpfungskette beteiligt sind, in Einklang zu bringen.

Abgesehen von den Herausforderungen durch die unterschiedlichen Interessengruppen, kann es auf dem Weg Nachhaltigkeit in der Verkehrslogistik zu erreichen auch eine Reihe interner und externer Hindernisse geben. Zu den internen Hindernissen gehören hohe Investitionen und fehlendes Humankapital, zu den externen Hindernissen gehören der Zugang zu Technologien und staatliche Vorschriften. Zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und der Bewältigung der Herausforderungen haben die Vereinten Nationen 2015 die 2030-Agenda verabschiedet.

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Quellen:

Tadic et. Al., Planning an Intermodal Terminal for the Sustainable Transport Networks, Sustainability 2019, 11, 4102; doi:10.3390/su11154102

El-Berishy et. Al., The Interrelation between Sustainability and Green Logistics, IFAC MCPL 2013, September 11-13, 2013. Fortaleza, Brazil, 10.3182/20130911-3-BR-3021.00067

Ziele für nachhaltige Entwicklung

2015 wurde von den Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Deren Kernstück sind 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs). Darin werden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie & Soziales – gleichwertig berücksichtigt. Dabei sind die SDGs unteilbar und bedingen einander: nur wirtschaftliche Stabilität schafft den Möglichkeitsraum nachhaltige und sichere Arbeitsverhältnisse zu schaffen und gleichzeitig der Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft gerecht zu werden – somit unser Verhalten „enkeltauglich“ zu machen. 

Die Ziele der Agenda 2030 werden durch 169 Zielvorgaben, die sich aus einer Vielzahl von Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators – KPI’s) zusammensetzen, konkretisiert. Die Indikatoren dienen als Instrument um nachhaltiges Handeln bewerten und darauf aufbauend Maßnahmen einleiten zu können. Letztendlich können die Ziele der Agenda 2030 jedoch nur durch intensive und globale Zusammenarbeit erreicht werden, wodurch alle gleichermaßen in der Verantwortung stehen, zum erforderlichen Wandel beizutragen. So auch alle Akteure des Intermodalen Transportes!

Zu diesem Zweck hat die SGKV die für den KV-Sektor relevanten SDGs identifiziert und ausgewählt und für das allgemeine Verständnis den drei Nachhaltigkeitssäulen zugeordnet, wie in der obigen Abbildung zu sehen ist.

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Quelle: https://www.bmz.de/de/agenda-2030

Beispiel KPI’s und Praxisbeispiele

Key Performance Indicator (KPI) Praxisbeispiele

Diesel Verbrauch pro TEU
Prozentuales Verhältnis von verbrauchtem Diesel für den Umschlag eines 20-Fuß-Containers in einem Jahr oder dem Analysezeitraum.


Implementierung von E-Kränen wie im Port von Colombo oder E-Equipment im Port von Busan.

Müllerzeugung pro TEU
Verhältnis von produziertem Müll beim Umschlag eines 20-Fuß-Containers in einem Jahr oder dem Analysezeitraum.

Müllmanagement-Pläne (Sammlung, Transport, Verarbeitung); Recycling, inklusive Abwasser, Ölteppiche und Ballastwasser, wie z.B. im Moorebank Inland Port.

Gesamtausgaben für soziale Initiativen im letzten Jahr
Gesamtausgaben für soziale Initiativen wie der Unterstützung umliegender Kommunen durch Spenden, Bildungsinitiativen o.ä.

Partnerschaften mit lokalen und internationalen NGOs und GOs, wie z.B. welche zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit oder ehrenamtliche Initiativen von Angestellten unterstützen, wie von South Asia Gateway Terminals (SAGT) durchgeführt.

Barrierefreie Infrastruktur für physisch beeinträchtigte, internationale und interkulturelle Nutzer*innen
Verfügbarkeit barrierefreier Infrastruktur für physisch oder visuell beeinträchtige, nicht-Muttersprachler*innen und Anhänger anderer Kulturen.


Erreichbarkeit notwendiger Infrastruktur für physisch Beeinträchtigte und die Verfügbarkeit von wichtigen Informationen in mehreren Sprachen.

Investitionen für Forschung und Entwicklung
Gesamtinvestitionen des Unternehmens welches im jährlichen Budget der Forschung und Entwicklung von Innovationen gewidmet ist.


Wirksames innerbetriebliches Vorschlagssystem für das Sammeln, Analysieren und Evaluieren von Ideen und Vorschlägen von Angestellten für zukünftige Entwicklungen, wie bei Eurogate etabliert.Enge Kooperation mit technischen Hochschulen, Instituten sowie Industriepartnern und Bundesbehörden werden Verbundprojekte in Arbeitskreisen geplant, gesteuert und weiterentwickelt (HHLA)

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Quelle: 
GRI, UN Global Compact, PwC, Business Reporting on the SDGs: An Analysis of Goals and Targets, Sustainability reports published by the ports and terminals mentioned in Best Practices, and Own elaboration

Methodik zur Nachhaltigkeitsevaluation

Die SGKV hat ein Toolkit zur Evaluation von Nachhaltigkeitspraktiken entwickelt, um einerseits Wissen über Nachhaltigkeit für den KV-Markt leicht zuänglich zu machen und andererseits den Nutzenden zu ermöglichen, ihr Handeln im Kontext der Nachhaltigkeit auf einfache Weise zu testen. Das Toolkit basiert auf der Bewertung einzelner KPI‘s. Das Berichten über die Nachhaltigkeitsinitiative der KV-Akteure kann dazu beitragen, den KV als die Güterverkehrslösung der Zukunft zu fördern. Sie hilft den Unternehmen auch bei der strategischen Planung im Einklang mit den hier dargestellten Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Der Schwerpunkt, der Ansatz und die Ergebnisse eines solchen Toolkits werden im Folgenden für alle interessierten Akteure als Referenz aufgeführt, um den nachhaltigen KV in ihren jeweiligen Bereichen umsetzen und fördern zu können.

Schwerpunkt

Ansatz

Ergebnisse